Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Forschungsförderung des SNF grundsätzlich eine zunehmende Entwicklung aufweist.
Betrachtet man die Menge an Projekten, ist eindeutig eine zunehmende Entwicklung zu erkennen. So haben sich die Anzahl der Projekte seit 1975 bis 2016 circa verdoppelt. Noch auffälliger ist die Entwicklung der kumulierten Summe der zugesprochenen Fördergelder. Hier wird der Anstieg über die Jahre eindeutig. Dies entspricht auch dem Bundesbeitrag an den SNF, welcher im Jahre 1974 ca. 100 Mio. CHF betrug und im Jahr 2016 ca. 1'000 Mio CHF.
Vergleicht man die Anzahl (#) und die kumulierten Fördergelder ($) der Projekte pro Jahr, erkennt man dass die kumulierte Summe über die Zeit stärker anstieg. Eine Interpretation dieser Erkenntnis könnte der stetige Anstieg der Forschungskosten sein. Dieser Trend entspricht auch der Entwicklung der Forschungskosten von privaten Unternehmen, wo stark steigende Kosten für Forschung und Entwicklung beobachtet werden können (Forschung und Entwicklung Schweiz, Industrieporträt Chemie Pharma Biotech).
Es gibt kaum einen Stream, der besonders hervorsticht. Somit kann von einer grundsätzlich ausgeglichene Verteilung der Fördergelder über alle Disziplinen ausgegangen werden. Einzelne Ausnahmen werden in den folgenden Kapitel beschrieben.
Bei genauerer Betrachtung können gewisse Entwicklungen beobachtet werden. Wie zum Beispiel in den Ingenieurwissenschaften - genauer Informatik: Bei Betrachtung der Ingenieurwissenschaften erkennt man eine stark zunehmende Entwicklung über die Zeit. Schaut man auf die untergeordneten Kategorien der Ingenieurwissenschaften erkennt man, das das eher junge Forschungsgebiet einen grossen Beitrag für die stark zunehmenden Entwicklung beiträgt. In der Visualisierung wird ersichtlich, wie relevant das Forschungsgebiet der Informatik in der Forschungsförderung war und entsprechend bis heute eine grosse Anzahl Projekte gefördert werden.
Bei Forschungsprojekten bei denen die Infrastrukturen finanziert werden, erkennt man steigende Infrastrukturkosten. Der Anstieg der kumulierten Fördergelder ist merklich stärker als die Anzahl der Projekte. Dieser Zuwachs der Infrastrukturkosten könnte ebenfalls mit dem grundsätzlichen Anstieg der Forschungskosten im Zusammenhang stehen.
Bei der Betrachtung der Karrieren ist sowohl bei der Anzahl Projekte wie auch bei den kumulierten Fördergelder eine Zunahme der Förderung durch den SNF erkennbar. Eine Diskrepanz zwischen Anzahl und summierter Fördergelder ist jedoch nicht erkennbar. Dies entspricht auch dem Förderinstrument der Karriereförderung. Hier stehen die forschenden Personen im Vordergrund. Sie beantragen im Rahmen eines von ihnen konzipierten Forschungsvorhabens ihr eigenes Stipendium. Die Anzahl und die kumulierten Fördergelder weisen darauf hin, dass die Stipendien entsprechent ausgeglichen verteilt werden und hier keine wachsenden Forschungskosten entstehen.
Die Analyse der Wissenschaftskommunikation zeigt ebenfalls einen stetigen Anstieg in der Anzahl der Projekte, jedoch ist hier ein minimaler Anstieg der kumulierten Summe der Fördergelder zu beobachten.
David Stöckli
Tizian Karer
Schweizerischer Nationalfonds
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